Die Zusammenarbeit mit Studierenden der Hochschule Augsburg geht in die nächste Runde. In diesem Semesterprojekt werfen wir gemeinsam mit der SSB Fidan einen Blick in die Baubranche.
Die SSB Fidan ist eine Spezialfirma für das Sägen, Schneiden, Bohren und Sprengen von Beton. Der Prozess, den wir genauer unter die Lupe nehmen, dreht sich um die Erstellung und Abrechnung von Leistungsnachweisen.
Von der Beauftragung bis hin zur Fertigstellung eines Bauvorhabens sind verschiedene Schritte notwendig, die dokumentiert werden müssen. Darunter fallen etwa die Erstellung eines Angebots, die Erfassung der Tätigkeiten inklusive aller Mehraufwände und die Übertragung der Daten in eine Rechnung. Dies passiert derzeit noch zu großen Teilen in Papierform. Das ist nicht nur aufwendig sondern auch fehleranfällig. Gemeinsam mit den Studierenden prüfen wir deshalb, in wieweit die verschiedenen Abläufe digitalisiert werden können. Der folgende Prozess gibt einen groben Überblick, welche Schritte für die Durchführung notwendig sind.
Die Anforderungen an die Digitalisierung dieses Prozesses sind vielfältig, Usability und Anpassbarkeit sind essentiell. Um diese Herausforderungen zu meistern, muss viel Engagement in die Konzeption und Analyse gesteckt werden.
Unser Team besteht aus acht Teilnehmerinnen und Teilnehmern und ist in drei kleinere Gruppen aufgeteilt.
Um eine besseres Verständnis für die Domäne zu bekommen, haben wir zunächst mit einem t.BPM-Workshop bei der SSB Fidan ins Projekt gestartet. Dabei gab es auch eine kurze Einführung in die Arbeitsweise und die verwendeten Geräte.
Mithilfe der t.BPM-Methode visualisierten und analysierten wir den Prozess von der Beauftragung eines Bauvorhabens über die Planung bis hin zur Erstellung und Dokumentation eines Leistungsnachweises. Dabei wurden auch eventuell auftretende Probleme im Verlauf der Erfassung berücksichtigt. Bei t.BPM handelt es sich um eine interaktive Methode, bei der alle Beteiligten des Workshops gemeinsam am Prozess arbeiten und dadurch viele Diskussionen rund um das Modell entstehen.
Anschließend wurde der Prozess in BPMN digital erfasst. In einem weiteren Workshop haben wir den Prozess verfeinert und diskutiert, welche Daten benötigt werden. Aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens mussten wir auf ein Treffen vor Ort verzichten. Deshalb setzten wir für den digitalen Prozess-Workshop die Plattform Miro ein. Für diese Veranstaltungen mit verschiedene Teilnehmer ist das Tool sehr empfehlenswert. Es handelt sich dabei um eine große Zeichenfälle, an der gemeinsam gearbeitet werden kann. Dabei werden die Anwender durch verschiedene Vorlagen und Kollaborationsfunktionen unterstützt.
Im nächsten Schritt wird analysiert, in wieweit die Genehmigung und Kontrolle durch die Bauleiter im Rahmen des Prozesses digitalisiert werden kann.
Durch die Analyse hat sich herausgestellt, dass wir zwei verschiedene Anwendungen brauchen. Eine Webapplikation für die Verwaltung, Planung und Bearbeitung der Aufträge im Backoffice und eine App für die Dokumentation und Planung auf der Baustelle.
Speziell die Anforderungen an die Usability sind bei der mobilen Version der Anwendung kritisch. Die Monteure auf der Baustelle müssen in der Lage sein, in kurzer Zeit die verschieden Arbeitsschritte und Mehraufwände zu dokumentieren. Außerdem soll die Einarbeitung in die Software einfach und leicht verständlich sein.
In mehreren digitalen Workshops haben wir gemeinsam die Anforderungen an die Software analysiert. Um einen ersten Eindruck von der App zu bekommen wird momentan mit Adobe XD ein erster UI-Prototyp erstellt. Dieser ist hilfreich, um einen ersten Eindruck der Oberfläche zu bekommen und die Anforderungen zu verfeinern.
Bei der Entwicklung haben wir uns im ersten Schritt auf die Automatisierung des Prozessentwurfs mit Camunda konzentriert. Dazu war es notwendig, das BPMN-Diagramm mit den entsprechenden Metadaten anzureichern. Im nächsten Schritt modellierten wird das Datenmodell unserer Anwendung und setzten das Backend auf. Technologisch setzen wir auf Spring Boot und JPA für die Speicherung der Objekte.
Im nächsten Schritt wird die Entwicklung der Web-Anwendung fokussiert. Diese besteht aus folgenden Komponenten:
Wir freuen uns auf die Ergebnisse dieses spannenden Projekts!
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